Usbekistan - Neuer zentralasiatischer Tiger

Zentralasien gehört zu den Regionen, die von den aktuellen Bewegungen in der globalen Wirtschaft profitieren. Das bevölkerungsreichste Land der Region ist Usbekistan, das sich mit seiner jungen Bevölkerung wirtschaftlich stark entwickelt. Die politischen Reformen der letzten zehn Jahre haben zu einer deutlichen Verbesserung des Investitionsklimas geführt.

Der Handelsumsatz Usbekistans mit den EU-Ländern ist seit Anfang 2023 um 70% gewachsen. Das Portfolio an Investitionsprojekten unter Beteiligung führender europäischer Unternehmen in den High-Tech-Sektoren der Wirtschaft hat 20 Mrd. Euro überschritten.

Die Regierung erwartet in 2023 einen realen Anstieg des BIP um 5,3% und im Folgejahr ein Plus von 5,6%. Zwischen 2023 und 2025 rechnet die Regierung mit Bruttoanlageinvestitionen in Höhe von rund 94 Mrd. US-Dollar.

Ein großer technologischer Nachholbedarf in allen Sektoren der Wirtschaft bieten gute Aussichten für ausländische Anbieter von Know-how und Technologie, während die Kombination aus moderaten Lohnkosten und einem günstigen Geschäftsklima für internationale Investoren spricht.

2040 sollen über 50 Mio. Menschen in Usbekistan leben, das Durchschnittsalter liegt bei etwa 28 Jahren.

Zudem hat Usbekistan eine besondere Geografie. Samarkand, Buchara und Chiwa waren schon in der Antike bedeutende Handelsorte der Seidenstraße. Da kommt es nicht überraschend, dass Usbekistan seine Chancen als „Seidenstraße der Neuzeit“ wiedererkennt.

Für Deutschland ist Usbekistan bereits jetzt der zweitwichtigste Absatzmarkt in Zentralasien. Erneuerbare Energien, die verarbeitende Industrie und der Rohstoffabbau sind perspektivreiche Geschäftsfelder.

Auch als Einkaufsmarkt wird das rohstoffreiche Land (Erdgas, Uran, Kupfer, seltene Erden) immer attraktiver.

Besonderes Potenzial liegt unter anderem in den Bereichen Chemieerzeugnisse, Textilien, Landwirtschaft und aufgrund der strategischen Lage in der Logistik.

Das bilaterale Handelsvolumen entwickelt sich dynamisch und betrug im Jahr 2023 ca.1,2 Mrd. Euro.

Nur 2,8% der usbekischen Importe kamen 2021 aus Deutschland, wobei man unter den EU-Mitgliedstaaten immerhin führend ist. Es gibt großen Aufholbedarf: Russland lag mit 22,8% an erster Stelle, gefolgt von China mit über 20% und Kasachstan mit 11,4%.

Die Zahl deutscher Unternehmen hat sich in wenigen Jahren auf über 200 verdreifacht. Viessman, Claas, MAN, Knauf und Papenburg sind schon vor Ort, viele weitere werden in den kommenden Jahren folgen, wenn Wirtschaftsreformen weiter angepackt werden und sich das Geschäftsklima in Usbekistan kontinuierlich verbessert.

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